Repräsentation und Partizipation von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte

Dr. Cornelia Schu, Geschäftsführerin des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR), Direktorin des Forschungsbereichs

Dr. Cornelia Schu, Geschäftsführerin des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration, spricht in ihrem Vortrag über den Partizipations- und Repräsentationsgrad von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Zudem geht sie auf das Integrationsbarometer mit verschiedenen Items im Rahmen des Projekts BePart – Teilhabe beginnt vor Ort! ein.

In einem wissenschaftlichen Beitrag referiert Dr. Cornelia Schu über den Partizipations- und Repräsentationsgrad von Menschen mit familiärer Einwanderungsgeschichte in Bezug auf verschiedene Formen der politischen Teilhabe. Besonders markant sind Unterschiede in der parlamentarischen Repräsentanz im Vergleich zum Bevölkerungsanteil von Menschen mit Migrationshintergrund – so z. B. im Deutschen Bundestag und insbesondere den Landtagen. Lediglich 8,2 % der Abgeordneten im Deutschen Bundestag bzw. 4,5 % in den Landtagen blicken auf eine (familiäre) Migrationsgeschichte zurück. Bei den kommunalen Stadträten sind es sogar nur 4%.

Frau Schu weist  in diesem Zusammenhang darauf hin, dass rund 70 % der Menschen mit elterlicher Migrationsgeschichte der Aussage „Die Politiker kümmern sich darum, was einfache Leute denken“ eher nicht oder gar nicht zustimmen. Diesen Negativwert positiv zu verändern, geht uns alle an, so Dr. Schu.

Abschließend stellt Dr. Schu die Gründe vor, weshalb sich Menschen grundsätzlich engagieren und gesellschaftspolitisch partizipieren. Neben den eigenen Ressourcen und der individuellen Motivation ist die Mobilisierung durch externe Anreize und Angebote besonders entscheidend. Beteiligungs- und Informationsangebote sowie die Öffnung von Gremien auf kommunaler Ebene spielen dabei eine große Rolle – genau an dieser Stelle setzt das Projekt BePart  an.

Im Rahmen des Projektes führt der SVR eine Studie zu den zentralen Determinanten für politische Partizipation durch: das Politikvertrauen und das gesellschaftliche Engagement von Menschen mit familiärer Einwanderungsgeschichte. Exklusiv für BePart  werden neue Items in das SVR-Integrationsbarometer eingefügt und ausgewertet.

Präsentation zum Vortrag

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© IntB/Reinaldo Coddou H. 2019

Die Veranstaltung Vielfalt durch politische Teilhabe gestalten! findet im Rahmen des Projektes BePart – Teilhabe beginnt vor Ort! statt.

Das Projekt wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus und der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert.