Zu Rollen und Identitäten neuzugewanderter Frauen

Beitrag von Aida Milena Montenegro, Co-Forscherin

Digital Active Women ermöglicht es uns, von unseren unterschiedlichen Identitäten bzw. Rollen als Migrantin zu profitieren und gemeinsam für andere Migrant*innen etwas zu verbessern.

Rolle I: Migrantin, die sich für Sozialforschung interessiert

Für mich als ausländische Wissenschaftlerin ist es unabdingbar, mich an Forschungsgruppen und Integrationsprojekten im Gastland zu beteiligen. Das Projekt bot mir Möglichkeiten zur Integration sowie zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung. Durch die Arbeit im Team wurden unsere Stimme und unsere Erfahrungen auch in (Forschungs)Räumen gehört, die für Migrant*innen normalerweise nicht einfach zugänglich sind (z. B. aufgrund von Sprache oder fehlenden Kontakten).

Rolle II: Migrantin, die sich für Migration interessiert

Dadurch, dass wir nach Deutschland migriert sind, müssen wir neue spezifische Fähigkeiten und Kenntnisse entwickeln. Sich der sozialen und psychologischen Prozesse der Migration bewusst zu sein, ist Teil unserer Lebensgeschichte. Indem wir nicht nur unsere Interessen, sondern auch unsere Rollen mit anderen Migrantinnen teilen, haben wir eine Gruppenidentität geschaffen, die uns alle stärkt.

Rolle III: Berufstätige Frau mit wenig Zeit aber viel Motivation

Die Zeit, die wir für Digital Active Women nutzen konnten, hing von vielen persönlichen Variablen ab, u. a. der beruflichen und familiären Situation. Durch unsere hohe Motivation fanden wir passende Wege und Möglichkeiten, einschließlich der Teilnahme an virtuellen Treffen mit unseren Kindern auf dem Arm. Ein entscheidender Faktor bei der Organisation unserer Zeit ist die ständige Kommunikation zwischen dem Projektteam, den Co-Forscherinnen und Akteur*innen mithilfe digitaler Tools.

Ich bin Bildungsforscherin und Mutter von zwei Kindern. Ich lebe seit 2014 in Deutschland und unterstütze seitdem Integrations- und Bildungsprojekte für Migrant*innen. Derzeit forsche ich zum deutschen Bildungssystem und zur deutschen Schulkultur.

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