Der Fall „White Tiger“ und die COM „764”

Digitale Gewalt, analoge Verletzungen und Handlungsfelder der Jugendsozialarbeit

Die „Lunch-Talks“ der Fachstelle Neue Medien in der Jugendsozialarbeit (NeMe) richten sich an (Berliner) Jugendsozialarbeiter*innen. Es wird Grundlagen-Wissen zu einzelnen Aspekten in einem kurzen Input vermittelt. Anschließend werden die Relevanz für die jeweils eigene Fachpraxis in der Arbeit mit Jugendlichen sowie Fragen der Praktiker*innen besprochen.

Der aktuelle Fall „White Tiger“ hat gezeigt, wie Täter*innen insbesondere geschlossene Gruppen oder Kanäle auf Messenger-Diensten und anderen Plattformen nutzen, um gewaltverherrlichende Online-Communities (COMs) – in diesem Fall die COM „764“ zu betreiben. Hier werden gezielt digitale – zumeist sexualisierte und psychische – Gewalt ausgeübt und damit  junge Menschen in psychische Notlagen gedrängt und zu konkreter Gewalt gegen sich selbst und andere genötigt. Daraus resultieren gravierende psychische und auch körperliche Verletzungen. Für Fachkräfte der Jugendsozialarbeit ergeben sich daraus verschiedene Fragen, die wir entlang des Fallbeispiels im gemeinsamen Lunch Talk beantworten:

  • Welche Kommunikations  und Verhaltensmuster (analog & digital) von Klient*innen weisen bereits auf eine mögliche Anwerbung durch radikale Netzwerke hin? Wie können diese im Arbeitsalltag identifiziert werden?
  • Wie sind solche COMs strukturiert und wie funktionieren sie? Welche Motive gibt es bei Täter*innen und Betroffenen, Mitglied von COMs zu sein?
  • Welche Gegenstrategien gibt es?

Durch den Austausch von Erfahrungen und die Entwicklung konkreter Handlungsmöglichkeiten bietet dieser Lunch Talk eine Grundlage, um potentieller Gefährdung der “eigenen” Jugendlichen durch COMs wie bspw. „764“ sensibilisiert zu begegnen.

Datum:

09.12.2025 | 11:30 – 12:15 Uhr

Kontakt:

Laura Ballaschk
l.ballaschk@minor-kontor.de

Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Projektes Neue Medien in der Jugendsozialarbeit statt.

Das Projekt wird gefördert und unterstützt durch die Landeskommission Berlin gegen Gewalt sowie durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.

Seit dem 15.06.2025 erfolgt die Finanzierung des Projekts durch die Landeskommission Berlin gegen Gewalt im Berliner Landesprogramm Radikalisierungsprävention.