Interessen von Plattformarbeiter*innen stärken

Wie die Interessen von Plattformarbeiter*innen gestärkt und diese besser sozial gesichert werden können, wird derzeit von vielen Akteur*innen diskutiert. Erstarkende gewerkschaftliche und genossenschaftliche Initiativen in der Plattformarbeit, Selbstverpflichtungen von Plattformbetreibenden und nicht zuletzt die Veröffentlichung der EU-Richtlinie zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Plattformarbeit kurbeln die Debatte um mögliche Ansätze an. Sie zeigen aber auch die Schwierigkeit auf, für das heterogene, transnationale und digitale Phänomen Plattformarbeit neue Lösungen zu finden, die den verschiedenen Interessen gerecht werden.

Ziel des Fachgesprächs ist es, Perspektiven und mögliche Lösungsansätze zu diskutieren. Der Fokus der Veranstaltung liegt zum einen auf der Frage, wie Plattformarbeiter*innen sozial und gesundheitlich besser abgesichert werden können. Dabei werden nach Inputs von Thilo Scholle (BMAS) und Enzo Weber (IAB) Herausforderungen und Ansätze zur Anpassung der Sozialversicherungssysteme in Deutschland mit Blick auf die internationale Dimension und Strategien in anderen Ländern in Blick nehmen und auch diskutiert, wie die unterschiedlichen Akteur*innen der Plattformarbeit in den Prozess zur Verbesserung der sozialen Absicherung eingebunden werden können.

Zum anderen findet ein Austausch über Möglichkeiten der (plattformübergreifenden) Interessenvertretung und damit verbunden der Teilhabechancen an gesellschaftlicher Entwicklung statt. Dabei widmen wir uns sowohl plattformspezifischen als auch -übergreifenden Modellen von gewerkschaftlichen und genossenschaftlichen Ansätzen, über unabhängige Zertifizierungs- und Ratingsysteme bis hin zu Selbstverpflichtungen/Code of Conducts der Plattformen und Ombudsstellen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Herausforderungen bei der Repräsentation ortsunabhängiger Plattformarbeiter*innen. Die Diskussion wird durch Inputs von Joey Ridge (Gorillas Workers Council), Patrick Feuerstein (Fairwork/WZB), Jonas Pentzien (IÖW) und Arne Sigge (content.de/Crowdsourcing Code of Conduct) eingeleitet.