Seit 2009 ist eine neuartige Entwicklung der EU-Binnenmigration zu beobachten, die von einer stark steigenden Zahl an Arbeitsmigrantinnen und Arbeitsmigraten aus anderen EU-Staaten in Deutschland gekennzeichnet ist.
Dabei stellen Spanierinnen und Spanier eine der am stärksten wachsenden Gruppen aus den von der Schuldenkrise betroffenen südeuropäischen Ländern dar. So hat die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus Spanien enorm zugenommen, aber auch die Zahl der arbeitslosen Spanierinnen und Spanier in Deutschland, der geringfügig Beschäftigten sowie der spanischen Leistungsbezieherinnen und Leistungsbezieher des SGB-II.
Das Profil der Neuzuwanderung, die Aufteilung in Berufe und Branchen sowie die Altersstruktur ist bislang nicht untersucht worden. Neuere Forschungsarbeiten berücksichtigen kaum institutionelle, strukturelle, lebensweltliche sowie organisatorische Faktoren (z. B. Prekarisierung des Arbeitsmarktes, fehlende Anerkennung der Berufsabschlüsse, fehlende Netzwerke, schwacher gewerkschaftlicher Organisationsgrad), die gerade für die neuzugewanderten Spanierinnen und Spanier relevant sein können.