In den vergangenen Jahren sind Migrant*innen(selbst)organisationen (MSO) immer stärker zu gesuchten und anerkannten Akteuren in gesellschaftlichen Diskursen geworden, die die Partizipation ihrer Mitglieder voranbringen und in ihrer Vielfalt die Entwicklung der Gesellschaft in Deutschland konstruktiv mitgestalten.
Mit der Prämisse, dass die Auswirkungen der Digitalisierung für die Teilhabe von Menschen mit Einwanderungsgeschichte mitentscheidend sind, haben sich in und mithilfe der sozialen Medien neue Formen von migrantischen Communities gebildet.
Initiiert und verwaltet durch Mitglieder der Communities selbst, sind in den sozialen Medien riesige Netzwerke und digitale Resonanzräume in Form von Facebook-Gruppen, YouTube-Kanälen, WhatsApp-Gruppenchats, Foren u.a. in den Herkunftssprachen der Einwanderung entstanden. Die neuen MSO gestalten nicht nur vielfältige Wechselbeziehungen zu den Herkunftsländern, sondern auch zu migrantischen Communities in anderen Ländern mit.
Mittlerweise versuchen teilweise „konventionelle“ MSO, sich in den sozialen Medien zu platzieren, sehen sich dabei aber mit großen Herausforderungen konfrontiert.
Bisher gibt es noch zu wenige Berührungspunkte und Austauschmöglichkeiten zwischen den rapiden Entwicklungen im Bereich der gesellschaftlichen Digitalisierung auf der einen Seite und den Strukturen und Akteuren der Einwanderungsgesellschaft auf der anderen Seite.