Roya A. aus dem Iran

Ohne Fleiß, kein Preis!

Roya arbeitete in einer Klinik im Iran als Pflegefachkraft. Im Jahr 2014 musste sie aus politischen Gründen ihre Arbeit verlassen und zusammen mit ihrem Mann und ihrem Sohn nach Deutschland auswandern. Als das Integrationsgesetz 2016 in Kraft trat, eröffneten sich Chancen für Roya, an Integrationskursen teilzunehmen. Sie legt die Deutschprüfung B1 ab und zugleich stößt sie den Anerkennungsprozess ihres ausländischen Abschlusses an.

Um ihre Bleibeperspektive in Deutschland zu verbessern, nimmt Roya 2019 ein unbefristetes Arbeitsverhältnis auf. Während ihrer Tätigkeit als Arzthelferin und trotz zusätzlicher Familienpflichten lernt sie weiterhin Deutsch und erwirbt das B2-Niveau. Damit hat sie die erste Voraussetzung zur Anerkennung ihrer ausländischen Berufsqualifikation erfüllt. Um als Pflegefachkraft in Deutschland arbeiten zu können, muss sie noch ein 9-monatiges Praktikum in einer Klinik absolvieren. Dafür verlässt sie schweren Herzens ihre Arbeit als Arzthelferin.

Eine berufliche Zukunft in Deutschland aufbauen

Roya entscheidet sich, ihre Erfahrungen mit anderen zu teilen. In einer persisch-sprachigen Facebook-Gruppe beschreibt sie anonym ihren Weg ins Berufsleben in Deutschland. Dadurch findet sie fachlichen Rat und Unterstützung: Eine Fem.OS-Beraterin reagiert auf ihren Beitrag mit Links zu Beratungsstellen und weiterführenden Informationen zur Anerkennung. Daraufhin nimmt Roya den Kontakt zur Fem.OS-Beraterin per Messenger auf und bekommt von ihr zu allen ihren offenen Fragen juristisch geprüfte Beratung. Außerdem wird sie mit den Expert*innen für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt in der Arbeitsagentur in Kontakt gesetzt.

Nun absolviert sie in einer Klinik das Pflichtpraktikum, das sie für die berufliche Anerkennung benötigt. Sie ist inzwischen mit anderen Pflegefachkräften mit Einwanderungsgeschichte vernetzt und freut sich, ihrem Ziel näher gekommen zu sein. Ihre Botschaft an Frauen, die sich eine berufliche Zukunft in Deutschland aufbauen möchten: Ohne Fleiß, kein Preis!

Das Projekt wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration zugleich Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus gefördert und findet in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit statt.

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