Soziale Sicherung in der Plattformarbeit

Soziale Sicherung ist ein Grundpfeiler menschenwürdigen Arbeitens. Zunehmend flexibilisierte Arbeitsorganisationsformen fallen jedoch durch die Raster bestehender, primär auf abhängige Beschäftigung ausgerichteter Sicherungssysteme. Plattformarbeit gehört zu den besonders flexibilisierten Arbeitsorganisationsformen. Die Frage danach, wie Plattformarbeiter*innen angemessen sozial abgesichert werden können, zeigt daher besonders deutlich die Herausforderungen für die Sicherungssysteme. In dieser Studie wird zunächst ein kurzer Überblick über die Merkmale von Plattformarbeit gegeben, die Probleme bei der sozialen Sicherung bedingen. Im zweiten Teil analysieren wir anhand von Ergebnissen einer Onlineumfrage, wer von Lücken in der sozialen Sicherung bei Plattformarbeit besonders betroffen ist bzw. von welchen Faktoren der Umfang der sozialen Sicherung im Einzelfall abhängt. Damit soll ein Beitrag zu einem differenzierteren Bild der sozialen Sicherungssituationen und der Bedarfe von Plattformarbeiter*innen geleistet werden. Im dritten Teil der Studie werden verschiedene Ansätze zur Verbesserung der sozialen Sicherung analysiert. Der Fokus liegt auf Plattformarbeit in Deutschland, wobei die internationale Dimension der Plattformökonomie und internationale Regulierungsbeispiele einbezogen werden. Auch ‚weiche‘ Regulierungsansätze von Plattformunternehmen, Gewerkschaften, Genossenschaften, Beratungsstellen u. a. werden analysiert. Die Studie ist Teil des Projekts „Chancengerechte Plattformarbeit“, das sich anhand partizipativer Forschungsmethoden mit der Frage auseinandersetzt, wie sich die Arbeitsbedingungen in der Plattformarbeit auf Arbeitsmarktzugänge und damit auch gesamtgesellschaftliche Teilhabegerechtigkeit von Plattformarbeiter*innen in Deutschland auswirken.