Umgang mit Konflikt und Vielfalt

Religiöse Gemeinschaften zeigen sich als Mikrokosmos gesellschaftlicher Realität – in ihnen treffen Menschen unterschiedlicher sozialer Hintergründe und Erfahrungen aufeinander. Darin zeigen sich u.a. Generationenperspektiven, Zugehörigkeiten sowie vielfältige Wertvorstellungen. Diese Vielseitigkeit ist Teil des gelebten Alltags und wird darin immer wieder aufs Neue ausgehandelt und strukturell gerahmt. Gerade angesichts einer zunehmenden gesamtgesellschaftlichen Polarisierung sind diese Dynamiken religiöser Gemeinschaften besonders bemerkenswert. Hier lassen sich Beispiele finden, wie Brücken zwischen diversen Meinungen und Personen geschaffen werden können.

Ausgangspunkt dieser Veranstaltung sind unterschiedliche Perspektiven von Expert*innen. Uns bewegt die Frage, welchen Beitrag religiöse Ressourcen zum Umgang mit Vielfalt und Multiperspektivität Religionen anbieten und was sich davon in gesellschaftliche Regelstrukturen übertragen lässt. Unter anderem beschäftigen wir uns dabei mit folgenden Fragen:

• Welche Formen des Umgangs mit Differenz lassen sich in religiösen Kontexten beobachten – und welche davon sind für staatliche, zivilgesellschaftliche oder pädagogische Regelstrukturen relevant und übertragbar?
• Bieten sich (inter-)religiöse Konfliktaushandlungen auch als ein Lernfeld für nichtreligiöse Strukturen an? Wie können wir auf diese Ressourcen zugreifen?
• Welche Vorannahmen prägen den Blick auf Religion in institutionellen Kontexten – und wie lassen sie sich kritisch hinterfragen?

Die Teilnehmenden erhalten die Möglichkeit, innerhalb ihres eigenen beruflichen Rahmens darüber nachzudenken, wie eine Haltung, die Religion als eine Ressource versteht, das Zusammenwirken und Zusammenleben positiv beeinflussen kann. Ziel ist es, Differenz- und Konfliktkompetenzen im Umgang mit, aber auch auf Basis von Verständnis über religiöse Gemeinschaften zu stärken.