Neue Stimmen

Motivation von jungen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte für Gremienarbeit

Gesellschaftlich relevanten Gremien – wie z. B. das Jugendparlament der Kommune, der Stadtteilbeirat oder die Schülervertretung – sind wichtige Orte, um der eigenen Stimme Gehör zu schaffen und das Alltagsleben mitzugestalten. Ausgerechnet für junge Menschen, die ihre Teilhabe an der demokratischen Gesellschaft üben und formen, können diese Gremien zu der Entfaltung und Weiterführung eines gesellschaftlichen Engagements beitragen.

Jedoch sind Menschen mit eigener oder familiärer Zuwanderungsgeschichte dort häufig unterrepräsentiert. Somit spiegeln diese Gremien nicht die breite Vielfalt von jugendlichen Haltungen, Meinungen und Sichtweisen wider. Dies ist auf der einen Seite ein besorgniserregendes Zeichen für die gesellschaftliche und politische Teilhabe von jungen Menschen, die die Zukunft der Demokratie sind. Auf der anderen Seite können die Gremien von den spezifischen Sichtweisen und Anregungen eines erheblichen Teils der Bevölkerung – nämlich Jugendlichen mit familiärer Einwanderungsgeschichte – nicht profitieren.

Im Rahmen des Modellprojektes BePart – Teilhabe beginnt vor Ort! wird mit Workshops ein Grundstein für eine breitere Partizipation und stärkere Vertretung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Zuwanderungsgeschichte gelegt. Diese Workshops haben drei Ziele.

Stärkung

Politische Entscheidungen beeinflussen unser tagtägliches Leben. Alle haben die Fähigkeit, diese Entscheidungen zu beeinflussen und aus der eigenen Stärke und Kraft, die Gesellschaft mitzugestalten. Vor diesem Hintergrund sollen sich die Teilnehmenden der Workshops ihrer jeweiligen Talente und Stärken bewusst werden, die sie brauchen, um sich in der Gremien- und Vereinsarbeit zu behaupten. Sie sollen die nötige Resilienz entwickeln und Selbstwirksamkeitserfahrungen machen, die ein langfristiges Engagement begünstigen.

Motivation

Die Workshops für junge Menschen sollen die Chancen, die persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten und die gesellschaftliche Tragweite des Engagements in gesellschaftlich relevanten Gremien deutlich machen. Dies soll Motivation wecken für die Aufnahme eines Engagements bzw. für die Kandidatur zur Wahl in ein gesellschaftlich relevantes Gremium. Eventuell vorherrschende Bilder von Gremien als formalistische, irrelevante, unverständliche und langweilige Organe werden abgebaut. Stattdessen wird die alltägliche Relevanz, das Potential für gesellschaftliche Veränderung und politische Einflussnahme sowie die Entstehung wichtiger persönlicher und beruflicher Netzwerke in den Vordergrund gerückt.

Begegnung

Um die Workshops möglichst konkret wirken zu lassen, werden Begegnungen mit Personen stattfinden, die sich bereits für ein Engagement in gesellschaftlich relevanten Gremien entschieden haben. Kontakt mit anderen Engagierten fördert die Bildung von Netzwerken und baut Hürden und Hemmungen auf dem Weg ins Engagement ab. Die direkte Ansprache lässt auch Zielgruppen eine Kandidatur ins Auge fassen, die nicht bereits durch Netzwerke, Bezugsgruppen, Habitus und Bildungsstatus motiviert werden.

In den Workshops werden verschiedene Communities und Altersgruppen angesprochen sowie unterschiedliche Methoden (Theaterpädagogik, Ideenwerkstatt, Planspiel usw.) angewendet. Die Workshops finden in Community-Räumen, an Schulen oder digital statt.

Datum:

07.12.2019 (Landkreis Osnabrück)
13.08.2020 (online, kommunenübergreifend)
16.09.2020 (Berlin)
04.10.2020 (Essen)

Kontakt:

Maëlle Dubois
m.dubois@minor-kontor.de

Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Projektes BePart – Teilhabe beginnt vor Ort! statt.

Das Projekt wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus und der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert.