Angekommen? Geflüchtete aus der Ukraine in Berlin und Brandenburg

Ergebnisse einer Online-Umfrage über Arbeitssituation und Lebensbedingungen, Stand März 2024

Gizem Ünsal, Emilia Fabiańczyk, Olga Lushankina

Mai 2024

Nach einer ersten Online-Befragung von Dezember 2022 bis Februar 2023 setzte das Projekt European Labour Lab eine zweite Befragung von Januar 2024 bis März 2024 um. Dieses Mal haben knapp 1.000 in Berlin und Brandenburg lebende Geflüchtete aus der Ukraine Auskunft über ihre Erfahrungen in Deutschland gegeben, dabei geht es weniger um das Ankommen als um die quantitativen als auch qualitativen Aspekte der Arbeitsmarktintegration.

Dieses Working Paper bietet einen umfassenden Einblick in ihre soziodemografischen Merkmale, ihre Beschäftigungssituation und Teilnahme an Integrations- und Sprachkursen, Bleibeabsichten und -perspektiven in Deutschland sowie die Herausforderungen bei der Arbeitssuche, ergänzt durch offizielle Daten zu Ukrainer*innen in Berlin.

Die Ergebnisse legen nahe, dass trotz ihres hohen Bildungsniveaus die Geflüchteten auf verschiedene Hindernisse stoßen, darunter Schwierigkeiten bei der Anerkennung ihrer Qualifikationen sowie sprachliche Barrieren. Viele von ihnen streben qualifikationsadäquate Arbeit an, doch die Vermittlung durch Jobcenter oder die Agentur für Arbeit scheint sich oft schwierig zu gestalten: Nur wenige haben ihren Job durch die Arbeitsvermittlung des Jobcenters oder der Agentur für Arbeit gefunden. Weiterhin arbeiten viele in Berufen mit niedriger Qualifikation und entsprechend niedrigen Löhnen. Psychologische Belastungen wie Heimweh und Einsamkeit verstärken die Herausforderungen zusätzlich. Dennoch plant ein beträchtlicher Anteil der Befragten, in Deutschland zu bleiben.

Diese Studie beleuchtet die Herausforderungen der Geflüchteten aus ihrer eigenen Perspektive und bietet damit wichtige Ansatzpunkte für die Politikgestaltung der Metropolregion.

Kontakt:

Emilia Fabianczyk

e.fabianczyk@minor-kontor-de

Weitere Informationen:

45 Seiten

Bezugsmöglichkeiten:

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Diese Analyse wurde im Rahmen des Projektes European Labour Lab Berlin veröffentlicht.

Das Projekt wird von der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung gefördert.

Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales