Die Mitglieder des Community Consulting Teams der Fachstelle Einwanderung und Integration diskutieren mit Vertreter*innen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) im Rahmen eines Fachgesprächs über die Arbeitsmarktintegration von Zugewanderten. Der Fokus liegt hierbei auf berufsbegleitenden Sprach- und (Weiter)Qualifizierungsangeboten und der deutschen Willkommenskultur.
Berufsbegleitende Angebote sind nach Erfahrung der Community Consultants unter Neueingewanderten zumeist unbekannt. Um dies zu ändern, empfehlen sie aufsuchende Kampagnen, in denen anhand positiver Beispiele über die verschiedenen Angebote und die damit verbundenen Möglichkeiten informiert wird. Besonders geeignet sind aus ihrer Sicht kurze Videos und Infomaterialien, die mehrsprachig und in einfacher Sprache zur Verfügung stehen. Für die Verbreitung bieten sich nach Ansicht der Consultants Foren und Gruppen der verschiedenen Communities in den sozialen Medien an. Geeignet sind zudem Orte in der Stadt bzw. Kommune, die von Neueingewanderten häufig aufgesucht werden bzw. wo sie sich oft aufhalten, u. a. Einwohnermelde- bzw. Bürgerämter, Gemeinschaftsunterkünfte, Familienzentren, Kitas, Grundschulen, Integrationskurse und Sprachcafés.
Bezüglich der Umsetzung der Angebote plädieren die Consultants für deutlich mehr zeitliche und inhaltliche Flexibilität. Wichtig sind zudem Kinderbetreuungsmöglichkeiten, damit auch Mütter mit kleinen Kindern an den Angeboten teilnehmen können. Aus Sicht der Community Consultants steht diese Zielgruppe häufig vor besonders hohen Herausforderungen hinsichtlich der Integration in den deutschen Arbeitsmarkt, weshalb sie stärker in den Fokus genommen und gezielter unterstützt werden sollten. Ganz besonders gilt dies für neueingewanderte Frauen im ländlichen Raum, wo es generell weniger Angebote gibt.
Eine wichtige Rolle bei der Unterstützung Neueingewanderter spielen nach Meinung der Community Consultants Migrant*innenorganisationen, denen ein hohes Vertrauen entgegengebracht wird. Da diese sich allerdings vor allem aus Ehrenamtlichen zusammensetzen, verfügen sie zumeist nur über sehr begrenzte Ressourcen. Die Consultants empfehlen aus diesem Grund eine gezieltere Unterstützung bei der Professionalisierung der Vereine, u. a. in Bezug auf die Beantragung von Fördermitteln.
Generell sollte der Arbeitsmarktintegrationsprozess nach Meinung der Community Consultants von Anfang an, ähnlich einer dualen Ausbildung, stärker mit der betrieblichen Praxis verbunden werden: z. B. drei Tage Sprachschule und zwei Tage Praktikum. Um die im Kurs erworbenen Sprachkenntnisse anwenden und vertiefen zu können, schlagen sie zudem begleitende Austauschformate vor, z. B. von den Kommunen organisierte außerschulische Sprachgruppen, die von Ehrenamtlichen moderiert werden.
Insgesamt fällt das Feedback der Community Consultants zu den Unterstützungsangeboten für Neueingewanderte den Vertreter*innen des BMAS gegenüber positiv aus. So gibt es ihrer Meinung nach vielseitige Angebote, die allerdings ihrer Meinung nach deutlich bekannter gemacht und stärker an die Bedarfe der Zielgruppe angepasst werden sollten. Hierfür empfehlen sie, so weit möglich, partizipative Formate zu nutzen, um die Zielgruppe selbst in die passgenaue Weiterentwicklung der Angebote einzubinden.