Einrichtung eines internationalen Eltern-Support-Desks

In der ersten Phase des Modellprojekts BePart sammelte der Afrikanisch-Deutscher-Verein für Kultur und Bildung e.V. (ADKV) Informationen über die Beteiligung von Menschen mit (familiärer) Einwanderungsgeschichte in Kitabeiräten. Dies gelang durch Rückmeldungen von Kindergärten. Es wurde sichtbar, dass die Haupthindernisse für eine mangelnde Beteiligung in Elternbeiräten oder Kitagremien geringe Sprachkenntnisse und sehr geringe Kenntnisse der ausländischen Eltern über die Beteiligungsmöglichkeiten sind.

Aus diesem Grund wollte der ADKV internationalen Eltern (insbesondere afrikanische Eltern) eine Stimme geben und sie ermutigen, sich aktiv an der Entscheidungsfindung zu beteiligen. Daher schlug der ADKV vor, einen International Parent Support Desk einzurichten. Der Support Desk baute auf Bemühungen auf, die bereits im Rahmen des ursprünglichen Projekts eingeleitet wurden, um die Vernetzung zu fördern, den Zugang zu Informationen zu verbessern, die von den Elternbeiräten und aus den Kommunen kommen. Zudem sollte die Stimme und Vertretung ausländischer Eltern bei der Entscheidungsfindung auf der Ebene der Kindergärten gefördert werden.

Das Grundprinzip des Konzeptes ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Der ADKV stellte dabei eine Brücke dar und wirkt unterstützend in diesem Vorgang. Die internationalen Eltern sollten ermutigt werden, sich aktiv in den Abläufen der Kitas zu engagieren, um eigenverantwortlich Barrieren abzubauen.

Die Aktivität richtete sich an Eltern mit Einwanderungsgeschichte, deren Kinder Kitas in Erfurt besuchen. Involviert waren Mitarbeitende von Kindertagesstätten, der Ausländerbeirat Erfurt sowie Integrationsbeauftragter der Stadt Erfurt.

Um langfristig eine Plattform zur Vernetzung und zum Informationsaustausch zu etablieren, wurde in der zweiten Projektphase ein International Parent Support Desk auf Facebook eingerichtet. Dort werden Informationen über Kindertagesstätten und Ansprechpartner*innen gesammelt und zur Verfügung gestellt. Außerdem können sich Eltern (mit und ohne Einwanderungsgeschichte) untereinander und mit Beratungsstellen austauschen. Die Ergebnisse der Aktivität sowie die Social-Media-Plattform wurde auf der Internetseite des Integrationsbeauftragen der Stadt Erfurt veröffentlicht und bekamen somit eine große Reichweite.

Der International Support Desk ist eine aussichtsreiche Plattform zur nachhaltigen Vernetzung und gegenseitigen Beratung. Ziel war es auch, Tandempartnerschaften zwischen bereits in Gremien engagierten Eltern und Eltern, die sich noch engagieren, zu etablieren. Außerdem sollen nach der COVID-19-Pandemie analoge Austauschforen wie Eltern-Cafés angeboten werden.