EU-Zugewanderte in Berlin und die Corona-Pandemie (III)

Ergebnisse der dritten Befragung zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Situation von EU-Zugewanderten in Berlin

Julia Knoll, Gizem Ünsal, Oktober 2021

Die seit mehr als anderthalb Jahren andauernde Corona-Pandemie hat zu tiefgreifenden Einschnitten auf dem Berliner Arbeitsmarkt geführt. In einer im Juni/Juli 2021 durchgeführten Online-Umfrage haben knapp 800 in Berlin lebende EU-Zugewanderte darüber Auskunft gegeben, wie sich die Corona-Pandemie auf ihr (Arbeits-)Leben auswirkt.

Das Working Paper gibt einen Überblick über die Ergebnisse dieser sowie zweier vorangegangener Umfragen und stützt sich dabei auch auf Daten der Bundesagentur für Arbeit. Es zeigt auf, dass EU-Zugewanderte von dem pandemiebedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit in Berlin überproportional stark betroffen sind. Auch unter den von Minor befragten EU-Zugewanderten sind mehr als ein Zehntel der Befragten pandemiebedingt nicht länger bei demselben Arbeitgeber beschäftigt. Insbesondere Personen unter 25 Jahren sowie französische und bulgarische Staatsangehörigen berichten von einem Stellenwechsel bzw. -verlust im Zuge der Corona-Pandemie.

Mehrheitlich zeigen sich die befragten EU-Zugewanderten zufrieden mit dem Umgang ihrer Arbeitgeber mit der Pandemie. Dies trifft auf italienische und spanische Befragte, Mini- bzw. Midijober*innen und Neuzugewanderte allerdings in geringerem Maße zu.

Ein Teil der Unionsbürger*innen gibt zudem an, dass ihr Weiterbildungsbedarf während der Corona-Pandemie gestiegen ist. Auch hat mehr als ein Viertel der Umfrageteilnehmenden im Zuge der Pandemie darüber nachgedacht, Berlin zu verlassen, wobei diese Überlegungen unter Staatsangehörigen der älteren EU-Mitgliedstaaten, mit ihren Arbeitgebern unzufriedenen Personen und Neuzugewanderten weiter verbreitet sind.

Kontakt:

Gizem Ünsal
g.uensal@minor-kontor.de

Weitere Informationen:

31 Seiten

Bezugsmöglichkeiten:

Download als PDF (1,3 MB)

Diese Publikation wurde im Rahmen des Projektes Europäisches Berlin veröffentlicht.

Das Projekt wird von der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales gefördert.

Logo der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales