EU-Zugewanderte in Berlin und die Coronakrise (II)

Ergebnisse der zweiten Befragung zu den Auswirkungen der Coronakrise auf die Situation von EU-Zugewanderten in Berlin

Max Behrendt, Marie Lena Lutz, März 2021

Die nun bereits seit über einem Jahr andauernde COVID-19-Pandemie hat zu tiefgreifenden Auswirkungen auf dem Berliner Arbeitsmarkt geführt.

In einer im Oktober/November 2020 durchgeführten Online-Zweitbefragung (Erstbefragung: Mai/Juni 2020) haben knapp 700 in Berlin lebende EU-Zugewanderte ein zweites Mal darüber Auskunft gegeben, wie sie die Coronakrise erleben und welche Auswirkungen diese auf ihr (Arbeits-)Leben hat.

EU-Zugewanderte gehören weiterhin zu einer besonders vulnerablen Zielgruppe. Grundsätzlich wird deutlich, dass sich die Wegzugsüberlegungen unter Unionsbürger*innen im Zeitverlauf deutlich verändert haben. Es besteht ein statistisch robuster Zusammenhang, dass (i) Frauen, (ii) mit den Arbeitgebenden unzufriedene Personen sowie (iii) Zugewanderte aus den drei älteren Mitgliedstaaten in dieser Befragung wahrscheinlicher mit dem Gedanken spielen, fortzuziehen. Zugewanderte aus den älteren Mitgliedstaaten sind zugleich statistisch signifikant häufiger unzufrieden mit den Arbeitgebenden.

Im Hinblick auf die allgemeine Lebenszufriedenheit lässt sich statistisch belastbar zeigen, dass zu beiden Erhebungszeitpunkten mit den Arbeitgebenden unzufriedene Personen eine deutlich geringere Gesamtzufriedenheit aufweisen.

Staatsangehörigkeitsübergreifend wird zudem deutlich, dass die pandemiebedingten Auswirkungen besonders am unteren Ende des Qualifikationsspektrums wirken: Es sind insbesondere die in Helfendentätigkeiten beschäftigten Unionsbürger*innen, unter denen die Arbeitslosigkeit deutlich angestiegen ist.

Kontakt:

Anne von Oswald
a.oswald@minor-kontor.de

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34 Seiten

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Diese Publikation wurde im Rahmen des Projektes Europäisches Berlin veröffentlicht.

Das Projekt wird von der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales gefördert.

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