Das gemeinsame Engagement von Menschen verschiedener Herkünfte stärkt die Demokratie im Umgang mit Themen wie Integration, Flucht und Asyl. Gleichzeitig ist die Debatte dazu – gerade im Internet – stark polarisiert. Geflüchtete und andere Freiwillige machen Erfahrungen mit Diskriminierung und „Hate Speech“, welche sowohl ihr individuelles Leben als auch ihr demokratisches Engagement einschränken. Das Projekt unterstützt zivilgesellschaftlich Engagierte mit und ohne eigene Fluchterfahrung darin, ihre Vorstellungen einer demokratischen Kultur sowohl in der digitalen als auch in der analogen Welt weiter voranzutreiben. Dabei liegt der Fokus auf der Stärkung demokratischer Verfahren und zivilgesellschaftlicher Umgangsformen im Netz. Der Ausbau von Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe und Partizipation soll dort ebenso wie das gemeinsame zivilgesellschaftliche Engagement für eine gelingende Integration der Geflüchteten vorangebracht werden.
Die Freiwilligen, die sich für Demokratie sowie gegen Diskriminierung und Hass im Netz einsetzen, sollen durch die Bereitstellung von Forschungsergebnissen, Online- und Offline-Formaten politischer Bildung sowie maßgeschneiderte Online- und Offline-Lernmedien unterstützt werden. Außerdem werden in einem geschützten digitalen „Demokratiekontor“ gemeinsam mit einem breiten Netzwerk zivilgesellschaftlicher Akteure Strategien des Engagements gegen Hass und Diskriminierung entwickelt und im Engagement mit Geflüchteten erprobt.
Primäre Zielgruppe sind zum einen junge Menschen mit eigener Fluchtgeschichte, die sich analog und digital engagieren, zum anderen Freiwillige, die mit Geflüchteten in jungen Strukturen tätig sind und die für eine demokratische, diskriminierungsfreie Nutzung des Netzes für Integration eintreten.
Spezifische Maßnahmen für die drei primären Zielgruppen sind:
- Entwicklung eines digitalen und analogen Baukastensystems aus Grundlagentexten, pädagogischen Anleitungen, Praxisbeispielen und Fortbildungen;
- Erreichen der Zielgruppe in sozialen Medien, auf Fachveranstaltungen und gezielte Ansprache über die Netzwerke des Projekts und der Kooperationspartner;
- Aufbau des „Demokratiekontors“, als digitale Umgebung zum Austausch von Erfahrungen, der Durchführung von Massive Open Online Courses (MOOCs), Online-Seminaren und Online-Lernspielen, dem Einstellen und Teilen von Video-Tutorials und Blog-Einträgen.
Im digitalen „Demokratiekontor“ werden:
- Praxisworkshops zum digitalen Engagement für Freiwillige in der Geflüchtetenarbeit durchgeführt, in denen Erfahrungen mit Hass und Diskriminierung im Netz reflektiert und Tools erprobt, Online-Engagementformen praktisch erprobt und Vereinbarungen zur vernetzten Weiterarbeit getroffen werden;
- Interaktive Online-Module (z. B. Blogs, Gruppendiskussionen, Arbeit in sozialen Medien) zur Vernetzung und Einbindung von Online-Engagementformen entwickelt (dauerhaft über die Projektlaufzeit, mit wechselnden Themenschwerpunkten);
- Gute Praxis der Fortbildung, Fachvernetzung sowie Arbeit mit Multiplikatorinnen und Multiplikatoren dokumentiert.