Jetzt reden wir!

Was war das Ziel der Aktivität?

Ziel des Projekts war die Informationsverbreitung über die Möglichkeiten, sich in den Berliner Seniorenbeiräten einzubringen und mitzuarbeiten. Gleichzeitig sollten Senior*innen motiviert werden, dort mitzuarbeiten.

An wen richtete sich die Aktivität?

Die Aktivität richtete sich vorwiegend an spätausgesiedelte Menschen und russischsprachige Seniorin*innen. An den Veranstaltungen nahmen Senior*innen aus der Gruppe „Kinder des Krieges“, „Frauengruppe“, „Seniorenclub der Jüdischen Gemeinde“, der Gruppe „Kaffee und Milch“ und anderen russischsprachigen Gruppen teil. Zu Gast waren u.a. Mitglieder des Seniorenbeirats Charlottenburg, Frau Halten Bartels, des Seniorenbeirats Mitte, Frau Liakhovitskaja. Die deutschsprachigen Vorträge wurden teilweise ins Russische übersetzt.

Was wurde gemacht?

Im Rahmen des Teilprojektes Jetzt reden wir! wurden insgesamt vier Veranstaltungen durchgeführt. Davon waren drei Veranstaltungen in Präsenz, die letzte Veranstaltung fand Online über Zoom statt. Die Vorbereitung für die letzte Veranstaltung über Zoom war besonders intensiv, weil die Senior*innen dafür erst noch geschult werden mussten. Es gab umfangreiche Vorbereitungsgespräche am Telefon und die Angehörige der Teilnehmenden wurden stark involviert. Am Tag vor der Veranstaltung gab es eine technische Probe.

Grundsätzlich musste wegen Corona das Gesamtkonzept des Projektes etwas geändert werden. Anstatt der Vor-Ort-Besuche der Seniorenvertretungen mussten in jede Veranstaltung virtuelle Besuche als PowerPoint-Präsentation integriert werden, da die Senior*innenvertretungen nicht regulär tagten. Bei zwei Veranstaltungen waren die Vertreter*innen der Seniorenräte dabei.

Was war das Ergebnis der Aktivität?

Die Teilnehmenden haben sich die Vorträge mit großem Interesse angehört. Fast alle Inhalte waren für sie neu. Es hat viele überrascht, dass es in Deutschland traditionelle Gremien gibt, in denen Migrant*innen zur Mitarbeit herzlich eingeladen werden. Bei den Senior*innen war die Einstellung „es ist ja nicht unser Land, die Einheimischen wissen es besser, wie man hier das Leben organisiert, wir dürfen uns nicht einmischen“, die bei russischsprachigen Zugewanderten häufig vorkommt, besonders ausgeprägt. Es gab interessante Diskussionen. Dabei wurde festgehalten, dass die Probleme, welche die russischsprachigen Senior*innen bewegen, in den bestehenden Gremien zu wenig Berücksichtigung finden. Darunter fallen Probleme mit Rentenversorgung sowie Anerkennung ausländischer Renten und auch mit der Pflege für Menschen in der Grundsicherung. Darüber hinaus haben einige Teilnehmende der Gruppe bereits eigene Anliegen an das Seniorenparlament herangetragen und sogar einige Petitionen dazu verfasst, wie zum Beispiel bezüglich der Verrechnung der russischen Renten mit der deutschen Grundsicherung. Des Weiteren haben einige Teilnehmende der Gruppe über eigene Aktivitäten im Bereich der politischen Einflussnahme berichtet.

Laufzeit:
01/07/2020 – 31/01/2021

Modellkommune:
Berlin

Organisation:
Club Dialog e. V.

Kontakt:
info@club-dialog.de

© Club Dialog e. V.

Diese Projektaktivität fand im Rahmen des Projektes BePart – Teilhabe beginnt vor Ort! statt.

Das Projekt wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus und der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert.