Repräsentation, Anerkennung und Wertschätzung von Religionen

Praxislabor II

Im zweiten Praxislabor stellt Dr. Patrick Brooks von Teilseiend e.V.  die „Jüdisch-Muslimischen Kulturtage Heidelberg“ vor. Die Ziele dieses jüdisch-muslimischen Dialogs orientieren sich an den Alltagserfahrungen der Menschen. Unsichtbarkeit und Unterrepräsentation im gesellschaftlichen Diskurs und Diskriminierung prägen die Erfahrung (religiöser) Minderheiten in der deutschen Gesellschaft. Die Kulturtage sollen die Diversität und Alltagspraxis, sowie die unterschiedlichen jüdischen und muslimischen Positionen nach innen stärken und nach außen sichtbar machen. Die Erzählung von einer „christlichen Leitkultur des Abendlandes“ soll so aufgebrochen werden. In der Unterhaltung kommen dabei die Herausforderungen und Grenzen, z. B. durch Begriffe und Adressierungen ebenso zur Sprache, wie die Potentiale dieser Aushandlungen. Darunter fällt, dass der Austausch, den die Kulturtage fördern, ein Beispiel „gelebter“ Demokratie ist. In der Diskussion geht es auch darum, den Begriff „interreligiöser Dialog“ zu hinterfragen. Fest steht, dass die Existenz intrareligiöse Vielfalt in gesellschaftlichen Debatten häufig fehlt. Außerdem sind Religionen und Perspektiven religiöser Communities in den Gesprächen um Vielfalt ebenfalls nicht miteingeschlossen.

Die Diskussion orientiert sich u.a. an folgenden inhaltlichen Fragen:

  • Wie kann eine Kultur der wechselseitigen Anerkennung und Wertschätzung in interreligiösen Praxen geschaffen werden?
  • Wie geeignet ist der Begriff „interreligiös“ überhaupt? Welche Alternativen könnten passender sein?
  • Wie lassen sich Fragen von Macht- und Herrschaft oder Privilegien in interreligiösen Netzwerken thematisieren und gleichzeitig konstruktive Diskussionsstrukturen entwickeln?
  • Welche praktischen Formate der praktischen (politischen) Arbeit können Fragen von Repräsentation, Vielfalt und Demokratie sinnvoll umsetzen?

Datum:

14.10.2020

Kontakt:

Tanja Berg
t.berg@minor-kontor.de

Dokumentation:

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Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Projektes Demokratie, Religion und Vielfaltsdiskurse – ein Spannungsverhältnis?! statt.

Das Projekt wird von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert.