Laufzeit: 01/11/2019 – 31/10/2020
Modellkommune: Essen
Organisation: Deutsch-Tunesischer Verein für Familien und Kultur e. V.
Altenheime als Orte, an denen betagte Menschen sich in die Pflege und Obhut anderer begeben, sind vielen Migrant*innen aus ihrer Heimat nicht bekannt. Umso schwieriger ist es für sie, sich als Pflegebedürftige im Altenheim zu orientieren. Damit die Einrichtungen und ihre Mitarbeitenden auf die kulturspezifischen Bedarfe von Bewohner*innen mit Einwanderungsgeschichte eingehen können, bedarf es der fachlichen Begleitung durch Vertreter*innen aus den jeweiligen kulturellen Kontexten.
Im Rahmen eines Wochenendworkshops sollten arabischsprachige Teilnehmende über Engagementmöglichkeiten informiert und schließlich dazu aktiviert werden, sich für ihre Belange einzusetzen.
Die Veranstaltung richtete sich an arabischsprachige Interessierte in Essen, vor allem an Senior*innen.
An dem gemeinsamen Wochenende zum Thema Erörterung und Steigerung von Engagement-Möglichkeiten für arabische Frauen wurde anhand unterschiedlicher Übungen und Abfragen mögliche Interessenschwerpunkte der Teilnehmenden ermittelt und Wege zu mehr gesellschaftlicher Teilhabe durch das Engagement in Gremien eruiert. Es wurden zudem drei Gremien, in denen die Belange arabischsprechender Senior*innen relevant sind, genauer vorgestellt: der Integrationsrat, der Heimbeirat und der Seniorenbeirat.
Im Anschluss an den Wochenendworkshop wurden Themen, die sich als wichtig herausstellten, aufgegriffen und in Form von Flyern festgehalten. Die Flyer dienten außerdem als Informationsmaterial über die drei relevanten Gremien. Sie wurden in einer Auflage von 250 Exemplaren gedruckt und an von migrantischen Gruppen frequentierten Orten ausgelegt.
Der Austausch zwischen den Teilnehmenden erwies sich als sehr wichtig und ergiebig. Die meisten kannten sich bereits über den Verein, sodass durchweg eine vertraute Atmosphäre herrschte, die den Raum für Fragen und Themen öffnete. Ein Wochenendseminar bot als Informations- und Aktivierungsveranstaltung den dafür passenden Rahmen. Die gemeinsame Erarbeitung von Informationsmaterial sorgte dafür, dass die Ergebnisse weit gestreut werden konnten.
Interaktion wird auch in kommenden Veranstaltungen des Vereins eine große Rolle spielen. So wird über die Zusammenarbeit mit einer Theaterpädagogin nachgedacht.
„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich viele Menschen der Wichtigkeit von Teilhabe durch Gremien nicht bewusst sind, oft weil ihnen der Bezug fehlt. Durch den persönlichen Austausch und den Besuch von Sitzungen werden die Gremien für sie greifbarer. Dafür ist eine gewisse Vertrautheit und eine angenehme Atmosphäre hilfreich, um sie schließlich für die vielzähligen Engagementmöglichkeiten zu gewinnen. Es ist wichtig, die Menschen dort abzuholen, wo sie stehen.“
(Mouna Messadi-Gharbi, Leiterin des DTV Essen)
Laufzeit: 01/11/2019 – 31/10/2020
Modellkommune: Essen
Organisation: Deutsch-Tunesischer Verein für Familien und Kultur e. V.
Diese Projektaktivität fand im Rahmen des Projektes BePart – Teilhabe beginnt vor Ort! statt.
Das Projekt wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus und der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert.