TANG Youth4Youth

Was war das Ziel der Aktivität?

Im Rahmen des Projektes TANG Youth4Youth sollten Jugendliche und junge Erwachsene mit und ohne afrikanische Wurzeln aus den Städten Berlin und Erfurt politische Partizipationsmöglichkeiten kennenlernen. Ziel war es, jungen Menschen ein Bewusstsein dafür zu vermitteln, dass sie Veränderungen herbeiführen können, indem sie gesellschaftliche Handlungsmöglichkeiten erkennen und nutzen.

An wen richtete sich die Aktivität?

Die Teilnehmenden kamen überwiegend aus afrikanischen Communities in Berlin sowie aus verschiedenen Communities in Erfurt.

Was wurde gemacht?

Jugendliche und junge Erwachsene mit und ohne afrikanische Wurzeln aus Berlin und Erfurt sollten in drei Schritten an politische Partizipationsmöglichkeiten herangeführt werden:

Erster Schritt:

Jugendliche und junge Erwachsene erstellten vor Ort Video-Clips über die Themen, die für ihr Alltagsleben in der jeweiligen Kommune wichtig sind. Dafür stellten sie sich im Vorfeld die Frage, was sie vor Ort verändern wollen. Die Ergebnisse präsentierten sie in einem 2-minütigen Video-Clip, immer auch in Hinblick auf das Engagement in den Gremien der Kommune.

In Berlin wurde ein Video über Alltagsrassismus sowie struktureller Rassismus in Gremien und Verwaltung gedreht, bei dem acht jungen Erwachsenen beteiligt waren. In Erfurt waren die Themen Bildung und Engagement in der Elternvertretung / Bildungsgerechtigkeit im deutschen Bildungssystem, Sprachbarrieren bei Behörden, Alltagrassismus im Video zentral, das mit neun jungen Erwachsenen erstellt wurde.

Zweiter Schritt:

In zwei Online-Fachseminar diskutierten die Jugendlichen mit Expert*innen der Landeszentralen für politische Bildung der jeweiligen Bundesländer politische und gesellschaftliche Partizipationsmöglichkeiten. In beiden Seminaren wurde die jeweilige Gesetzeslage in den verschiedenen Bundesländern erklärt. Anschließend wurden die Video-Clips der Jugendlichen aus den zwei Städten gezeigt. Die Expert*innen nahmen die Inhalte der Video-Clips auf und zeigten anhand derer Beteiligungsmöglichkeiten (z.B. Jugendbeirat, Schülerrat, Jugendparlament, Quartiersrat, Migrantenbeirat, Gemeinderat, Jugendverbände der politischen Parteien) auf, durch die sich die Jugendlichen aktiv einbringen und die gewünschten Veränderungen realisieren können.

Dritter Schritt:

In einer kommunenübergreifenden Online-Konferenz wurden die jeweiligen Positionen vorgestellt. Aus den beiden Kommunen Berlin und Erfurt nahmen Jugendliche und Expert*innen teil. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen stellten ihre Anliegen und Ergebnisse vor, die von den Eypert*innen beantwortet wurden.

Was war das Ergebnis der Aktivität?

Die Jugendlichen konnten durch kreative Methoden (Video-Clips) an Gremienbeteiligung herangeführt werden und sich zwischen den Kommunen austauschen.

Diese Erkenntnisse wurden aus dem Projekt gewonnen:

  • In beiden Gruppen waren die gesellschaftspolitischen Strukturen zum Engagement wenig bekannt, obwohl teilweise sehr unterschiedliche Zielgruppen von jungen Erwachsenen erreicht wurden.
  • Besonders interessant war die Vernetzung der Teilnehmenden aus zwei Kommunen mit den gleichen Methoden, gleichen Ansprachen und Zielen, denn am Ende wurden sehr unterschiedliche Menschen erreicht, was sehr fruchtbar war.
  • Es herrscht allgemein wenig Wissen darüber, wie Institutionen untereinander vernetzt sind und arbeiten. Das ist hinderlich für ein gesellschaftspolitisches Engagement. Zudem sind Sprachbarrieren sehr hinderlich. Das größte Problem ist jedoch Alltagsrassismus.

Laufzeit:
01/06/2020 – 31/01/2021

Modellkommunen:
Berlin, Erfurt

Organisation:
The African Network of Germany e.V.

Kontakt:
info@tang-ev.de

Diese Projektaktivität fand im Rahmen des Projektes BePart – Teilhabe beginnt vor Ort! statt.

Das Projekt wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus und der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert.