Vortrag von Prof. Dr. Omar Kamil: Verknüpfte Erinnerungen. Narrative von gestern für Deutsche von morgen (33:35 Min)
Prof. Dr. Omar Kamil im Gespräch mit Sina Arnold: Q&A (49:55 Min)
Vortrag mit Gespräch: Verknüpfte Erinnerungen
Narrative von gestern für Deutsche von morgen
Prof. Dr. Omar Kamil, Dr. Sina Arnold, Dezember 2020
Deutschland beheimatet als Einwanderungsland Menschen mit unterschiedlichen Geschichtserfahrungen und – daraus folgend – Erinnerungskulturen. Das stellt Gesellschaft und Politik vor außerordentliche Herausforderungen.
Deutschland ist historisch durch die christliche Judenverfolgung, den Antisemitismus und den Holocaust geprägt, sieht sich aber, aufgrund von Flucht und Einwanderung, mit dem Erbe des Kolonialismus zunehmend konfrontiert. Die (Post-) Migrationsgesellschaft ist somit das Terrain verschiedener historischer Erinnerungsnarrative – eine neue Konstellation, die neue Fragen und Herausforderungen mit sich bringt:
In welcher Verbindung kann sich die bisherige kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus gegenüber Menschen öffnen, deren Erinnerungskulturen eher von Kolonialerfahrungen geprägt sind? Kann Deutschland als Residenzgesellschaft für Migrant*innen seine Erinnerungskultur modifizieren und die Erinnerung an Kolonialverbrechen integrieren? Wie lassen sich unterschiedliche Erinnerungskulturen in einer Postmigrationsgesellschaft gestalten, jenseits von Konflikt und Konkurrenz?
Der Vortrag von Prof. Dr. Omar Kamil will mit einem transkulturellen Ansatz Antworten auf diese Fragen suchen. Im Anschluss spricht Dr. Sina Arnold im Rahmen eines moderierten Q&A.
Kontakt:
Tanja Lenuweit
T.Lenuweit@minor-kontor.de
Dieser Vortrag wurde im Rahmen des Projektes Der Gang der Geschichte(n) veröffentlicht.
Das Projekt wurde unter der Schirmherrschaft von Außenminister Heiko Maas entwickelt.
Das Projekt wird gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Auswärtigen Amt.