Vielfalt Leben: Diversitätsorientierte Kompetenzentwicklung

In Stadtgesellschaften, die von Vielfalt geprägt sind, äußern sich Diversity-Kompetenzen als Schlüsselfertigkeiten, um Aushandlungsprozesse einzugehen, Vielfalt als „Normalität“ zu akzeptieren, Stereotypen und Vorurteile abzubauen und somit Diskriminierung, Ausgrenzung, Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zu verhindern.

Ziel war es, Augsburger*innen diese Kompetenzen und Handlungserfahrungen zu vermitteln, um die Teilhabe sowohl auf persönlicher als auch auf struktureller Ebene voranzutreiben. Dazu gehört auch die Motivation, sich in Gremien der Stadtgesellschaft zu beteiligen, um die Diversität von gesellschaftlicher Realität in den Gremien abzubilden.

Die Aktivität richtete sich an Jugendliche und junge Erwachsene mit Einwanderungsgeschichte in Augsburg.

Die Aktivität wurde in mehreren aufeinanderfolgenden Workshops (auch einem Online-Workshop) umgesetzt. Das Schulungskonzept bestand aus den folgenden Modulen:

• Grundsensibilisierung zu Diversity (menschenrechtlicher Ansatz) & Antidiskriminierung,
• Vertiefung zu Diversity, Antidiskriminierung und zum AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz),
• spezifische Formen von Diskriminierung und Rassismus (Antisemitismus, Antiziganismus, Ableismus, Ageismus, Antimuslimischer Rassismus, Sexismus und Klassismus) erkennen,
• Tools für den Umgang,
• Erarbeitung der Einsatzmöglichkeiten der beigebrachten Tools in den unterschiedlichen Gremien der Stadt,
• Umgang mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz und den spezifischen Formen von Diskriminierung in den Gremien,
• Möglichkeiten und Formen zur Thematisierung des Erlernens in der Gremienarbeit,
• Praxismodul mit Fallarbeit zum AGG und zu struktureller Diskriminierung, strukturellem Rassismus mit Bezug zur Arbeit in Gremien der Stadtgesellschaft.

Im dritten Modul wurden gemeinsam Praxisbeispiele erarbeitet, um so Teilhabe zu ermöglichen und Repräsentanz von Vielfalt zu entwickeln.

Die Attraktivität des Angebots lag darin, dass den Augsburger*innen Tools an die Hand gegeben wurden, mit denen sie gesellschaftlich kritischen Entwicklungen begegnen können. Zudem entstand die Möglichkeit, als Multiplikator*in neue Zielgruppen zu erreichen und eine strukturelle Veränderung in den eigenen Lebensbereichen voranzutreiben. Mit diesen Tools können die Multiplikator*innen das Bewusstsein einer vielfältigen Stadtgesellschaft als Kompetenz in der Gremienarbeit sowie auf allen relevanten Ebenen schaffen und fördern.

Zudem konnten Teilnehmer*innen, die von Migrant*innenselbstorganisationen kamen, die Inhalte auch wieder in die eigenen Organisationsstrukturen hintragen. Hierdurch konnten sich neue Diskurse und Narrative hin zu einer inklusiven Gesellschaft entwickeln.