Workshop zu jüdisch-christlich-muslimischen Beziehungen

Kolonialismus und Verschwörungsmythos – Workshop für Menschen mit Fluchthintergrund

Kaum ein Ereignis verdeutlicht das ambivalente Verhältnis zwischen Muslim*innen, Christ*innen und Jüdinnen*Juden in Syrien so deutlich wie die Damaskus Affäre. Als sich 1840 in Damaskus ein Mord an einem Mönch zuträgt, hat dies nicht nur lokale Folgen, sondern schlägt internationale Wogen und wird sich machtpolitisch von verschiedenen Seiten zu Nutze gemacht. Es zeigt wie kaum ein anderes Ereignis den Kampf um Modernität im Osmanischen Reich und kolonialistischer Interessendurchsetzung in einer Atmosphäre wachsenden Sektierertums. Bis heute wirkt die Symbolkraft von 1840 fort und wird politisch gegen die letzten in Syrien verbleibenden Jüdinnen*Juden im Land instrumentalisiert.

Im Workshop beschäftigen wir uns damit, wie die „Damaskus Affäre“ historisch zwischen dem sich nähernden Zusammenbruch des Osmanischen Reiches und kolonialem Einfluss produziert wurde. Wir schauen uns die Positionen und Interessen verschiedener lokaler, nationaler und internationaler Akteure sowie die damalige Berichterstattung an. Durch eine Diskussion der Auswirkungen nähern wir uns der Frage, wie historische Ereignisse erinnert und konstruiert werden und wie sich auf sie in aktueller Propaganda in Filmen und Serien bezogen wird. Was können wir aus geschichtlichen Analysen für die Dekonstruktion von Verschwörungsmythen heute lernen und wie können wir dem begegnen?

Datum:

05.08.2021

Kontakt:

Tanja Lenuweit
t.lenuweit@minor-kontor.de

Sprachen:
عربي

Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Projektes Geschichte(n) und Perspektiven statt.

Das Projekt wird von der Berliner Landeszentrale für politische Bildung gefördert.

Logo: Berliner Landeszentrale für politische Bildung