Die Ausstellung Syrien – Gegen das Vergessen im Rautenstrauch-Joest-Museum Köln verbindet anhand von Kunst- und Alltagsgeständen, Fotos und Filmen die lange Geschichte der Region und ihre Gegenwart, das Neben- und Miteinanderleben von Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen und Facetten des Alltags – Dinge und Erinnerungen, die drohen, vergessen zu werden. „Syrien – Gegen das Vergessen“ zeigt einen Blick auf die vielfältige Kultur und Geschichte Syriens jenseits von Krieg und Zerstörung.
Teil der Ausstellung ist auch ein Blick auf Spuren des Jüdischen Viertels von Damaskus gestaltet von Der Gang der Geschichte(n). Für die Installation „In Memoriam – Das jüdische Viertel von Damaskus“ hat die Dokumentarfotografin Rania Kataf im Auftrag des Projekts mit der Handykamera im Jüdischen Viertel von Damaskus gefilmt. Die Filme wurden von uns geschnitten und zu Spaziergängen zusammengestellt. Zusätzliche Fotos und Detailaufnahmen zeigen wie nahe beieinander Verfall und Gentrifizierung liegen.
Grundlage der Installation ist eine Karte, die, so die Beschriftung, von Joseph Elia nach seiner Emigration aus Syrien aus dem Gedächtnis gezeichnet wurde. Er markierte in der Karte die jüdischen Orte, an die er sich erinnerte. Die eigentlich kleingezeichnete Karte wurde für die Ausstellung großgezogen und erscheint dadurch unscharf, das entspricht ihrer Geschichte: Die Karte ist ein Fundstück aus dem Internet, biografische Daten zu Josef Elia, das Entstehungsjahr der Karte und ihr genauer Hintergrund ließen sich nicht rekonstruieren und bleiben unklar.
Ergänzt wird die Installation von Ausschnitten aus Videointerviews mit zwei syrischen Juden, die mittlerweile in Israel leben. Ihre Erinnerungen an Syrien sind lebendig und geben einen Eindruck, was ihnen das Leben in Aleppo und Damaskus bedeutet hat. Gleichzeitig werden Repressionen und Einschränkungen deutlich, mit denen Jüdinnen*Juden in Syrien umgehen mussten. Die Videos wurden von Elhanan Miller zur Verfügung gestellt.