Interview: Maurice Chammah

Die Geschichte seines aus Aleppo stammenden jüdischen Vaters

Im Interview erzählt Maurice Chammah die Lebensgeschichte seines Vater Albert Chammah, der in Aleppo aufgewachsen und 1947 in die USA emigriert ist, und schildert seine eigene Kindheit sowie die Suche nach den jüdisch-arabischen Wurzeln und seiner eigenen Identität.

Maurices Vater Albert Chammah (gebürtig Ibrahim Chammah) wird 1928 in Aleppo in eine gut situierte, religiöse Familie hinein geboren. Er verlässt Aleppo 1947, kurz vor dem ersten arabisch-israelischen Krieg. Zunächst führt ihn der Weg nach New York, wo es in Brooklyn bereits eine syrisch-jüdische Community gibt. Diese ist Albert, der sich für ein säkulares Leben entscheidet, zu eng. Er geht zunächst zum Militär, vermutlich auch, um die US-amerikanische Staatsbürgerschaft zu erlangen und macht dann eine akademische Karriere, die ihn nach Austin, Texas bringt. Nur einmal, in den späten 1970er Jahren, kehrt er nach Syrien zurück um seine Mutter und seine Geschwister nach 30 Jahren wiederzusehen.

Maurice Chammah ist 19, als sein Vater, bereits seit vielen Jahren an Parkinson erkrankt, stirbt. Seine Gedanken zu der Lebensgeschichte seines Vaters und seine Verbindung damit formulierte er erstmals in seinem Artikel My Father’s Aleppo. In diesem Interview mit Hila Amit erzählt er nun ausführlich von der Geschichte seines Vaters, von seiner eigenen Kindheit, der Suche nach den jüdisch-arabischen Wurzeln und seiner eigenen Identität.

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Maurice Chammah

Maurice Chammah ist ein US-amerikanischer Journalist. Er lebt in Austin, Texas wo er für The Marshall Project arbeitet, eine gemeinnützige Organisation, die sich kritisch mit dem US-amerikanischen Strafrechtssystem auseinandersetzt. Zudem hat er zum Leben seines syrisch-jüdischen Vaters Albert Chammah geforscht und publiziert. Zuletzt erschien dazu 2016 im Guernica Magazine sein Essay My Father’s Aleppo.

Hila Amit

Dr. Hila Amit ist eine preisgekrönte Autorin von Kurzgeschichten und Sachbüchern. Sie wurde in eine jüdische Familie mit iranisch-syrischem Hintergrund in Israel geboren. Sie lebt in Berlin und ist die Mitbegründerin von ANU: Jews and Arabs Writing in Berlin und kuratiert literarische Veranstaltungen, die jüdische und nicht-jüdische Menschen mit nahöstlichem Hintergrund zusammenbringt.

Die Online Ausstellung „Tür an Tür“ ist Teil des Projektes Der Gang der Geschichte(n).

Das Projekt wurde unter der Schirmherrschaft von Außenminister Heiko Maas entwickelt.

Das Projekt wird gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Auswärtigen Amt.