Migrationsberatung in sozialen Medien

Leitfaden der aufsuchenden Beratung anhand des Modellprojektes MB 4.0

Christian Pfeffer-Hoffmann (Hrsg.), November 2022

Die Zuwanderung aus anderen EU-Staaten auf Grundlage des Freizügigkeitsrechts ist in Deutschland seit über einem Jahrzehnt einer der wichtigsten Einwanderungstrends. Ein wesentliches Motiv der Binnenmigration ist die Suche nach guter Arbeit. EU-Bürgerinnen und -Bürger sind oft in systemrelevanten Branchen wie der Pflege oder dem Transport, aber auch in der Saisonarbeit und der Ernährungsindustrie beschäftigt.

Die Gleichbehandlungsstelle EU-Arbeitnehmer bei der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration zugleich Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus unterstützt EU-Zugewanderte bei der Wahrnehmung der Rechte, die ihnen im Rahmen der Arbeitnehmerfreizügigkeit zustehen. Wesentlich ist dabei, EU-Bürgerinnen und -Bürger mit Informationen zu versorgen, damit sie ihre Rechte wahrnehmen und einfordern können.

Um den Zugang zur Zielgruppe auch über die sozialen Medien zu nutzen, förderte die Gleichbehandlungsstelle EU-Arbeitnehmer das Modellprojekt Migrationsberatung 4.0 – Gute Arbeit in Deutschland – Beratung für neuzugewanderte Arbeitssuchende und Arbeitnehmende aus EU-Mitgliedsstaaten in den digitalen und sozialen Medien. Das Modell-Projekt konzipierte und erprobte fünf Jahre lang aufsuchende Beratungs- und Informationsarbeit (Digital Streetwork) in den sozialen Medien in 12 Sprachen zu Fragen im Arbeits- und Sozialrecht.

Die Nutzungsraten sozialer Medien von Zugewanderten liegen deutlich über denen der deutschen Durchschnittbevölkerung. In Umfragen werden soziale Medien als Quelle für Informationen und Selbsthilfe regelmäßig an erster Stelle nach Familie und Freunden genannt. So sind riesige Netzwerke der Kommunikation und Kooperation nur für Migrierende weltweit, auch in Bezug auf Deutschland entstanden.

Ein besonderer Fokus von MB 4.0 liegt auf mobilen Beschäftigten aus der EU, die mit schwierigen Arbeitsbedingungen konfrontiert sind. In einem spezifischen Beratungsschwerpunkt zur Live-in Care (24-Stunden-Betreuung) werden bulgarisch-, kroatisch-, polnisch-, rumänisch-, tschechisch- und slowakischsprachige Betreuungskräfte zu ihrer rechtlichen Lage beraten und informiert.

Die vorliegende Publikation „Migrationsberatung in sozialen Medien“ beinhaltet die Ergebnisse des Projektes, insbesondere die im Laufe der Projektarbeit entwickelten Methoden, wie mit Hilfe sozialer Medien EU-Arbeitnehmerinnen und -Arbeitnehmer informiert und beraten werden können. Darüber hinaus klärt ein auf den Projektergebnissen basierender Leitfaden darüber auf, wie der digitale Kommunikationsraum als Beratungsraum zu erschließen ist.

Kontakt:

Rossina Ferchichi
r.ferchichi@minor-kontor.de

Weitere Informationen:

274 Seiten
ISBN 978-3-96729-180-3

Bezugsmöglichkeiten:

Download als PDF (9 MB)

Diese Publikation wurde im Rahmen des Projektes Migrationsberatung 4.0 veröffentlicht.

Das Projekt wird von der Gleichbehandlungsstelle EU-Arbeitnehmer der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration zugleich Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus gefördert.

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