Die Ausstellung fragt nach Vergangenheit und Gegenwart jüdischen Lebens in Syrien. Mit Blick auf die Stadt Damaskus zeigt sie Spuren jüdischer Kultur und jüdischen Lebens. Sie erzählt von jüdisch-muslimischer Nachbarschaft, vom Zusammenleben, aber auch vom Verschwinden jüdischer Gemeinden und Menschen.
Die jüdische Gemeinschaft in Syrien war einst die größte im arabischsprachigen Raum. Dementsprechend reichhaltig sind die architektonischen Einflüsse und religiöse Symbolik, die sich insbesondere, aber nicht nur, im jüdischen Viertel von Damaskus wiederfinden lassen. Im Zusammenspiel mit persönlichen Geschichten und Hintergrundinformationen entsteht eine Foto-Ausstellung, die das Zusammenleben von muslimischer Mehrheit und jüdischer Minderheit veranschaulicht.
Die Ausstellung thematisiert zudem die multiplen – häufig fluiden – Identitäten, die sich zwischen Arabisch, Jüdisch und Syrisch bewegen und begegnet dem vermeintlichen Widerspruch, der sich zwischen dem Jüdischen und dem Arabischen auftut. Ergänzt wird die Ausstellung durch ein Videointerview mit dem US-amerikanischen Journalisten Maurice Chammah, der sich mit der syrisch-jüdischen Herkunft seines Vaters beschäftigt und von dessen Geschichte und seiner eigenen Auseinandersetzung damit erzählt.
Rania Kataf ist Dokumentarfotografin und lebt in Damaskus. Für die Ausstellung hat sie architektonische Spuren jüdischen Lebens in der Stadt fotografiert und Interviews mit einigen der wenigen noch in Damaskus lebenden Jüdinnen und Juden geführt.
Die Ausstellung ist kuratiert von Sigrun Drapatz und Tanja Lenuweit.
Begleitend zur Ausstellung werden im November und Dezember Veranstaltungen in unmittelbarer Nähe zum Ausstellungsort angeboten, diese finden in Kooperation mit dem Zentrum für Antisemitismusforschung und dem Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt statt.