Narrative über Jüdinnen und Juden, Judentum, die Shoah und Israel in Syrien

Working Paper III

Autorinnen: Ansar Jasim, Tanja Lenuweit
Herausgeberin: Tanja Lenuweit
Oktober 2021

Das vorliegende Working Paper ist nach Von einer lokalen zu einer globalen Community (2020) und Hidden Stories of Damascene Jews (2020) die dritte Publikation von Der Gang der Geschichte(n) zum Herkunftsland Syrien. Im Zentrum stehen Narrative über Jüdinnen*Juden, das Judentum, die Shoah und Israel in Syrien.

Das erste Kapitel gibt einen Überblick der Forschungsliteratur zur Auseinandersetzung mit Faschismus und Nationalsozialismus im arabischsprachigen Raum und weist auf Leerstellen und Problematiken hin.

Wie Holocaust und Israel in der syrischen Staatsrhetorik verhandelt werden, ist Thema des zweiten Kapitels. Der Holocaust, so zeigt sich, wird immer wieder relativierend in Bezug zu Israel gesetzt. So werden die Opferzahlen als unklar oder als aus politischen Gründen übertrieben dargestellt und das Leiden der Juden in der Shoah mit dem Leiden der Palästinenser durch die Nakba gleichgesetzt. Allerdings sind diese politische Rhetoriken nicht mit den Einstellungen der Bevölkerung gleichzusetzen.

Das dritte Kapitel wirft einen Blick auf kulturelle Produktionen in Syrien und die Darstellung von Jüdinnen*Juden, dem Judentum, der Shoah und Israel. Dabei gilt es zwischen staatlichen und nicht staatlichen Produktionen zu unterscheiden. Beispielhaft werden ein Film, eine Serie und zwei Romane vorgestellt.

Das vierte Kapitel fasst Ergebnisse von qualitativen Interviews mit im Exil lebenden nicht-jüdischen Syrer*innen zusammen, die noch persönliche Begegnungen mit Jüdinnen und Juden in Syrien hatten. Der Fokus liegt auf ihren Erinnerungen an jüdischen Nachbarn*innen und Bekannte und den damit verbundenen Narrativen. Die Interviews sind von Gefühlen von Verlust geprägt, aber auch von Nostalgie.

Kontakt:

Tanja Lenuweit
t.lenuweit@minor-kontor.de

Weitere Informationen:

60 Seiten

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Die Publikation entstand im Rahmen des Projektes Der Gang der Geschichte(n).

Das Projekt wurde unter der Schirmherrschaft von Außenminister Heiko Maas entwickelt.

Das Projekt wird gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Auswärtigen Amt.