Im Bereich der Jugendsozialarbeit in Berlin zeigen sich die hohen Bedarfe der Digitalisierung auf verschiedenen Ebenen. Die Fachstelle „DiMe – Digitale Methoden der (aufsuchenden) Jugendsozialarbeit“ hat das Ziel, die bestehenden, regelhaft finanzierten Strukturen der (aufsuchenden) Jugendsozialarbeit in Berlin nachhaltig zu unterstützen. Es fördert die digitalen Kompetenzen und Erfahrungen der Fachkräfte und entwickelt diese gemeinsam mit den Fachkräften und Trägern weiter. Die Hauptzielgruppe sind die freien Träger, die durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (SenBJF) gefördert werden, sowie deren Mitarbeitende, die im Bereich der Jugendsozialarbeit tätig sind.
Seit dem Jahr 2020 haben die Berliner Träger der Jugendsozialarbeit in noch höherem Maß als zuvor Ansätze (weiter-)entwickelt, um über digitale Medien den Kontakt zu ihren Zielgruppen zu erweitern. Hierbei zeigen sich unterschiedliche Herausforderungen bspw. im Umgang mit den Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und insbesondere bezüglich der Frage, welche Methoden sich für die Jugendsozialarbeit in digitalen Räumen eignen und wie Überleitungen an der Schnittstelle zwischen digitalen und analogen Lebenswelten funktionieren können. Zudem gewinnen Medienkompetenz und die Auseinandersetzung mit digitalen Lebenswelten an Bedeutung, sowohl für Fachkräfte als auch für die Jugendlichen. Letztere verändern sich ständig und werfen neue Chancen, Herausforderungen, Fragen und Möglichkeiten auf. Informationen, Fortbildungen und zielgerichteter Austausch sind notwendig, um diesen Entwicklungen gerecht zu werden.
Im Rahmen des Modellprojekts unterstützt Minor die etablierten Berliner Träger der Jugendsozialarbeit in ihren Bemühungen, digitale Methoden der Jugendsozialarbeit in ihr Repertoire aufzunehmen sowie bereits erprobte Methoden weiterzuentwickeln. Dazu gehört auch die Erweiterung von Wissen und Reflexion über digitale Lebenswelten, in denen insbesondere marginalisierte Jugendliche zuhause sind, sowie die Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Standards der (Jugend-)Sozialarbeit in digitalen Räumen. Ziel ist der reflektierte, bedarfsgerechte und professionelle Einbezug (post-)digitaler Realitäten – also der digitalen Durchdringung der Gesellschaft und aller Lebensbereiche – in die Jugendsozialarbeit.
Das Projekt setzt verschiedene Maßnahmen und Aktivitäten um, um die Berliner Träger und Fachkräfte der Jugendsozialarbeit zu unterstützen. Dazu zählen:
- zielgerichteter Austausch;
- Vernetzung, insbes. mit Akteur*innen, die potenziell übertragbare Ansätze und Methoden nutzen;
- Fachveranstaltungen sowie Schulungen und Fortbildungen zu ausgewählten Themen;
- Praxisbezogene Arbeitshilfen;
- Stärkung des strukturellen Rahmens der Berliner Träger;
- sowie weitere bedarfsabhängige Maßnahmen.