Der Übergangsbereich ist sehr vielfältig. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die hier an Bildungsgängen teilnehmen, tun dies mit unterschiedlichen Zielen. Einige wollen einen Schulabschluss nachholen. Andere wollen bereits erste Ausbildungserfahrungen sammeln, um ihre Chance auf einen Ausbildungsplatz zu verbessern. Wieder andere absolvieren in Betrieben ein Praktikum, um bestimmte Berufe auszuprobieren und sich beruflich zu orientieren. Ebenso divers wie die Motivationen der Menschen im Übergangsbereich sind die unterschiedlichen Bildungsgänge bzw. -maßnahmen sowie die zahlreichen Schulen, Bildungsträger und Lernorte, wo Bildungsgänge durchgeführt werden. Das Übergangssystem bietet zahlreiche Bildungsmöglichkeiten und Entwicklungschancen. Gleichzeitig gehen mit dieser Vielfalt aber auch spezifische Probleme und Herausforderungen einher.
Um dieser Vielfalt gerecht zu werden, arbeitet das Projekt „Demokratieförderung im Übergangssystem“ mit einer Vielzahl an Akteuren und Partnern in unterschiedlichen Arbeitsfeldern zusammen. Wir
- analysieren aktuelle Entwicklungen im Übergangsbereich und veröffentlichen regelmäßig Publikationen zu Fragen der Demokratieförderung und -bildung, die sich u. a. an die Fachöffentlichkeit, Ausbilderinnen und Ausbilder, Bildungsträger und Behörden richten;
- führen Fachgespräche mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Verwaltung, Unternehmensverbänden und Bildungspraxis, um vielfältige Perspektiven in unsere Arbeit aufzunehmen;
- entwickeln Bildungsansätze und -methoden für die Arbeit mit unterschiedlichen Zielgruppen im Übergangsbereich weiter, erproben diese und stellen unsere Ergebnisse lizenzfrei zur Verfügung;
- vernetzen Institutionen und Menschen, die im Übergangssystem bzw. in der Bildungsarbeit mit Jugendlichen tätig sind und Akteure, die zum Übergangsbereich forschen oder Bildungsgänge entwickeln sowie Personen, die an Maßnahmen den Übergangsbereichs teilnehmen, um einen vielstimmigen Austausch zu Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten anzustoßen;
- stehen im Austausch mit Bildungsträgern und Behörden, die Bildungsgänge planen und umsetzen, um gemeinsam Ansätze für eine demokratische Gestaltung des Übergangsbereichs zu ermitteln und Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen.
Mit unserer Arbeit wollen wir den Übergangsbereich als einen Bildungs- und Lernort voranbringen, an dem berufliche Orientierung und berufliche Bildung einhergehen mit demokratischer Bildung und Partizipationsmöglichkeiten. Denn nur so können junge Menschen im Übergangsbereich aktiv an der Gesellschaft teilhaben und ihre persönlichen Ziele verfolgen. Das ist angesichts des Wachstums des Übergangssystems, zunehmender Bildungsungleichheit und der sich im Zuge der Corona-Pandemie verstärkenden Unsicherheit von Jugendlichen an der Schnittstelle Schule – Beruf drängender denn je.
Gemeinsam mit dem DGB Bildungswerk BUND als „Fachstelle Peer-Ansätze“ und dem Kumpelverein als „Fachstelle Fachpersonal“ bildet Minor als „Fachstelle Übergangssystem“ seit 2020 das „Kompetenznetzwerk Demokratieförderung in der beruflichen Bildung“. Das Kompetenznetzwerk wird im Rahmen des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) bis einschließlich 2024 gefördert. Unsere Fachstelle wird von der Robert Bosch Stiftung kofinanziert.
Um regelmäßig über Veranstaltungen und Publikationen unserer Fachstelle informiert zu bleiben, können Sie sich hier für den Newsletter unseres Kompetenznetzwerkes „Demokratieförderung in der beruflichen Bildung“ anmelden.
Wenn wir Ihr Interesse an unserer Arbeit wecken konnten, freuen wir uns, wenn Sie mit uns in Kontakt treten. Gern beantworten wir weiterführende Fragen zum Projekt und sind jederzeit interessiert an einem fachlichen Austausch.